Fort „De Schans“

Zeitzeuge jahrhundertelanger Seefahrtgeschichte

 

Ab dem 16. Jahrhundert entwickelte sich die niederländische Insel Texel zu einem der bedeutendsten

Ankerplätze der internationalen Seefahrt. Aus allen Herren Ländern legten Segelschiffe hier an, um 

Vorräte und Trinkwasser an Bord zu nehmen und bei günstigem Wind ihren Weg über die Weltmeere

anzutreten. Zur Verteidigung der „Reede von Texel“ nahm Wilhelm von Oranien 1574 das Fort „De 

Schans“ in Betrieb. Gute zweihundert Jahre später baute Napoleon es zu seinen Zwecken um.

 

Schutz des Handels

 

Zu Zeiten der Erbauung der sternförmigen Festungsanlage spielte die „Reede von Texel“ eine

Schlüsselrolle für die damalige holländische Ökonomie. Diese wiederum finanzierte den Aufstand, 

mit dem Wilhelm von Oranien die Niederlande erfolgreich von der Fremdherrschaft der Spanier 

befreite. Auch während des florierenden Handels der Niederländischen Ostindien-Kompagnie (VOC)

diente das Fort „De Schans“ zur Verteidigung. Zudem wurde es als Gericht und Gefängnis genutzt.

 

Ausbau von Napoleon

 

1795 fielen die Niederlande erneut unter fremde Herrschaft. In diesem Zuge erlangte die „Reede von

Texel“ für den Kampf der Franzosen gegen die Engländer große strategische Bedeutung. Nach einem

persönlichen Besuch am 18. Oktober 1811 ließ Napoleon das Fort „De Schans“ vergrößern. Zudem

gab er den Auftrag zum Bau von zwei weiteren Festungsanlagen: dem Fort Lunette 700 m östlich von 

De Schans und dem Fort Redoute 300 m westlich.

 

Zeit des Verfalls

 

Nach Ende der französischen Besatzung gerieten die Bauwerke in Verfall. Die Forts Redoute und

Lunette wurden in 1930er Jahren völlig abgegraben, um den gewonnenen Sand für Deicherhöhungen 

zu verwenden. Bei Fort De Schans geschah dies zum Glück nur teilweise. Vor einigen Jahren wurde 

die Festung phasenweise restauriert. Bei den Arbeiten stieß man unter anderem auf die Reste einer 

Jahrhunderte alten Straße, die als Plattform für Kanonen genutzt wurde.

 

Besuch & Exkursionen

 

Von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang ist die historische Verteidigungsanlage frei zugänglich und

kann auf eigene Faust entdeckt werden. Zudem bietet das in Oudeschild gelegene Museum Kaap Skil

die Möglichkeit, im Rahmen einer geführten Exkursion tiefere Einblicke in die Konstruktion der 

Anlage zu erhalten. Hier erfährt man, warum der Zugang zum Fort gebogen angelegt ist und warum 

die dortigen Gräben den Namen „Nackenbrecher“ tragen.

 

Luftaufnahme Fort De Schans_Bild VVV Texel
Luftaufnahme Fort De Schans_Bild VVV Texel